
Am Montagabend wurde in Merseburg ein weiterer Fall von sogenanntem „Schockanruf“-Betrug gemeldet. Gegen 21:00 Uhr erhielt eine 79-jährige Frau einen Anruf von einem unbekannten Mann, der sich als Polizeibeamter ausgab. In dem Gespräch behauptete der Anrufer, dass die Polizei eine Großfahndung durchführe, die auch die Seniorin betreffe. Angeblich sei ihre Sicherheit gefährdet, weshalb sie Bargeld und Wertsachen zusammenpacken und zur Abholung bereitstellen solle.
Zum Glück erkannte die Frau rechtzeitig die betrügerische Absicht und ließ sich auf das Szenario nicht ein. Stattdessen informierte sie die echte Polizei. Durch ihre Aufmerksamkeit und Vorsicht entstand kein finanzieller Schaden.
Dies ist jedoch kein Einzelfall: Allein am 29. Oktober 2024 registrierte die Polizei in Merseburg und Umgebung mehrere Schockanrufe, bei denen Betrüger wohl ebenfalls versuchten, durch falsche Notfallszenarien ältere Menschen zur Herausgabe ihrer Ersparnisse zu bewegen.
Polizei rät zur Vorsicht und gibt wichtige Hinweise gegen Schockanrufe:
- Identität prüfen: Seien Sie misstrauisch, wenn sich der Anrufer nicht eindeutig mit vollem Namen und Dienststelle meldet.
- Keine Auskünfte geben: Vermeiden Sie, Fragen zu Ihrem finanziellen Status oder Ihren Familienverhältnissen zu beantworten.
- Nicht unter Druck setzen lassen: Betrüger nutzen Zeitdruck und Angst. Bleiben Sie ruhig und lassen Sie sich auf keine schnellen Entscheidungen ein.
- Selbst nachfragen: Kontaktieren Sie im Zweifel die genannten Verwandten oder die örtliche Polizei direkt, um die Situation zu überprüfen.
- Vertrauensperson einbeziehen: Besprechen Sie mögliche Geld- oder Wertsachentransaktionen mit nahestehenden Menschen, wenn Sie sich unsicher fühlen.
- Keine Übergabe an Fremde: Übergeben Sie niemals Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände an fremde Personen.
Die Ermittlungen in den aktuellen Fällen laufen. Erhöhte Aufmerksamkeit ist angebracht. Bitte geben Sie diese Informationen an ältere Menschen im Familien- und Bekanntenkreis, um den Betrügern das Handwerk zu legen.
Bild: Symbolbild einer geschockten älteren Dame